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12.07.2023 - Gedenkstätten des Ersten Weltkrieges

Am heißen Wochenende 10./11. Juni machten sich sieben Mitglieder des Städtepartnerschaftsvereins auf den Weg nach Mouvaux. Nach dem Mittagessen in den Gastfamilien fuhren sie in Begleitung von Annie Millecamps, der Vorsitzenden der Mouvaux Jumelages, hinüber nach Belgien, nach Ypern (Ypre). Dort wurde zunächst das In Flanders Fields Museum besucht. Das Museum ist in den rekonstruierten Tuchhallen der Stadt untergebracht und beherbergt eine Dauerausstellung zum Ersten Weltkrieg in Belgien. Gezeigt werden aus sozial- und militärgeschichtlicher Perspektive die Vorkriegszeit und die vierjährigen Ereignisse der Schlachten an der Westfront, welche multimedial und lebensecht dargestellt werden. Es wird u.a. eingegangen auf einzelne Schlachten, das Handwerk des Graben- und Minenkrieges, die Kriegspropaganda, die Kriegsgefangenschaft und die medizinische Versorgung.

Nach dem Besuch des Museums ging es auf einen 5 km langen Rundgang durch die wunderschöne Stadt. Ypern war neben Brügge und Gent eine der wichtigsten Tuchstädte Flanderns. Im 13. Jahrhundert war sie eine der größten Städte Europas, ist dann aber schnell zugunsten der Nachbarstädte verfallen. Während des Ersten Weltkriegs wurde die Stadt mit ihren historischen Denkmälern vollständig zerstört, aber nach dem Krieg fast komplett wieder aufgebaut. Uns beeindruckten die wunderschönen Gebäude und Plätze, die Festungsanlagen und die Stadttore. Da es sehr heiß war, freuten wir uns über eine Pause in den historischen Gemäuern, wo wir das selbst gebraute Bier in „De Kazematten“ genießen konnten.

Am Abend luden uns Mouvaux Jumelages zu einem kalten, leckeren Buffet ein im Haus von Roselyne und Michel Aubert. Am nächsten Morgen hieß es Abschiednehmen von den Gastfamilien und gemeinsam mit Annie fuhren wir nach Fromelles, einer kleinen Gemeinde westlich von Lille. Dort stand der Besuch des Museums über die Schlacht von Fromelles, die am 19./20. Juli 1916 stattfand, an. In dem franko-australischen Museum ging es um die kurze, blutige Schlacht, in der Briten und Australier gegen die Deutschen kämpften. Unter Einsatz von Artillerie und Maschinengewehren gab es viele Verluste: 2000 gefallene oder verschollene Australier, 3500 Verletzte und Gefangene, 1500 Verluste bei den Briten; auf deutscher Seite gab es 1600 Gefallene und Verletzte.

2007 wurden fünf Massengräber entdeckt, die zwei Tage nach der Schlacht von den deutschen ausgehoben worden waren. 250 überwiegend australische Gefallene konnten exhumiert und die meisten von ihnen mithilfe von DNA-Abgleichen identifiziert werden. Ihre sterblichen Überreste ruhen nun auf einem neu angelegten Friedhof im Zentrum von Fromelles. Nach einem guten französischen Mittagessen machten wir uns auf einen 8 km Rundweg, der uns zu dem Schlachtfeld führte. Wir sahen, wo der Verlauf der Grenzen zwischen den Deutschen und den Alliierten war; wir besuchten Soldatenfriedhöfe, Reste von Bunkeranlagen und Denkmäler. Besonders beeindruckt hat uns die Statue „The Cobber“. Der Bildhauer Peter Corlett hat sie erschaffen; sie zeigt wie ein verletzter Soldat nach der Schlacht aus dem Niemandsland von einem Kumpel (Cobber) geholt wird.