20.10.2020 - Aktuelles aus den Partnerstädten
Wie geht es den Menschen in Ustron, Buckingham und Mouvaux in Zeiten von COVID-19? Für diese Info-Post haben wir die drei Vorsitzenden der Partnerschaftsvereine gebeten uns die Lage in ihrer Stadt zu schildern.
Am 19. September 2020 berichtete uns Annie Millécamps aus Mouvaux Folgendes:
Seit dem 1. September nimmt die Pandemie wieder an Fahrt auf. Über 13.000 neue Fälle in Frankreich allein am 14.9. Die Schulen sind seit dem 1. September geöffnet, allerdings mussten bis zum 16.9. landesweit schon über 1.200 Klassen wegen Coronafällen an den Schulen den Unterricht wieder einstellen. Allein in Mouvaux waren es zu dem Zeitpunkt 3 geschlossene Klassen – im Gegensatz zu Frühling, wo es keine einzige war. Besonders die Universitäten und technischen Hochschulen sind betroffen und schließen eine nach der anderen wieder – und das nach nur 1 bis 2 Wochen Regelbetrieb.
Reisen ins nur 15 Minuten entfernte Belgien sind verboten, da sich Mouvaux in der Zone Rouge befindet. Dementsprechend streng sind auch die hygienischen Vorschriften in städtischen Gebäuden: alle Möbel, Türgriffe und Toiletten müssen vor und nach Benutzung desinfiziert werden, Desinfektionsgel und Maske sind Pflicht bei Treffen etwa des dortigen Städtepartnerschaftsvereins „Mouvau-Jumelages“, ebenso eine Liste der Anwesenden mit Adresse und Telefonnummern und volle Verantwortung für die Umsetzung dieser Regeln durch Annie als Vorsitzender. So mussten unsere Freunde aus Mouvaux auch ihre Pläne uns Ende September zur „NV-Woche“ auf der LaGa zu besuchen ad acta legen – die Interessenten an dieser Begegnung Mouvaux hatten Annie ohnehin zwischenzeitlich alle abgesagt, da sie allesamt über 60 sind und nichts riskieren mochten. Bis zum 30. Oktober hat Mouvaux-Jumelages alle Aktivitäten, also auch die mit Buckingham und Halle (in Belgien) eingestellt und auch öffentliche Veranstaltungen der Stadt und Region wurden abgesagt. Dies alles belastet unsere Partner sehr und sie hoffen, dass wenigstens der Weihnachtsmarkt Anfang Dezember stattfinden wird – doch auch hierfür sind die Prognosen momentan wohl eher düster. Tant pis! – wie der höfliche Franzose sagen würde. - cb -
In England ist die Situation in Bezug auf die Fallstatistiken bekanntlich inzwischen ähnlich schlimm wie in Frankreich, Jedoch gilt es - im Gegensatz zu Wales und Nordirland - bislang nicht als Risikogebiet.
In Buckingham selbst gab es am 3.10.2020 lediglich 5 aktive Erkrankungen, Sue Watkins, der „Chairwoman“ der Buckingham Twinning Association ist bisher kein Fall persönlich bekannt. Dennoch haben unsere Partner ihre lang geplante Reise zur Landesgartenschau im September abgesagt, aus Angst vor den Reiserisiken.
Nach der Aufhebung des strengen „Lockdowns“ hat Anfang September auch hier wieder die Schule begonnen, ebenso die Uni, an die jedoch nur 60 Studenten zurückgekehrt sein sollen, der Rest der sehr internationalen Studierenden an der kleinen privaten University of Buckingham bevorzugt das online-Studium von zu Hause aus. Die beliebten Floh- und Wochenmärkte im pittoresken Stadtzentrum finden ebenfalls wieder statt. Veranstaltungen wie die Hunde-Show oder ein kleines Musikfestival fanden digital statt. Auch die alljährliche Christmas Parade mit ihren Umzügen wird wohl ausfallen müssen.
Am besten im traurigen Vergleich der 4 Länder, also auch mit Deutschland, geht es wohl momentan in Polen: nur etwa 50 neue Fälle pro Tag.
In Ustron gibt es bisher nur sehr wenige Fälle und nach einer strengen Ausgangssperre und Maskenpflicht im Frühling hat sich das öffentliche Leben nun wieder, ähnlich wie bei uns, „normalisiert, wobei es sich auch dort freilich um „neues Normal“ mit Masken in öffentlichen Verkehrsmitteln und Piotr Zwias, seine Frau Krysztyna und eine weitere Besucherin konnten Ende September problemlos per Flugzeug ein- und ausreisen, als sie uns zu den NV-Tagen auf der LaGa besuchten.
Veranstaltungen wie das überregional bekannte Erntedankfest mit Umzügen und Tänzen musste in sehr „abgespeckter“ Version stattfinden.
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